Dienstag, 14. Dezember 2010

Nichts ist beständig und "et kütt wie et kütt"

Ob die Kölner meiner Geburtsstadt bei dem Spruch "et kütt wie et kütt", also "es kommt, wie es kommt", buddhistisch beeinflußt waren? Wohl kaum :-) Und doch ist es so. Wenn man lernt zu akzeptieren, dass nichts im Leben (in aller Regel) Bestand hat und sich alles immer und ständig im Wandel befindet, lernt man, nicht an Dingen anzuhaften. Die Anhaftung wird im Buddhismus als ein Weg zum Leid gesehen. Wir neigen dazu, Dinge die wir uns z.B. hart erarbeitet haben, nicht mehr hergeben zu wollen. Sie haben für uns einen sehr hohen Wert, den wir um alles in der Welt schützen wollen. Dadurch leiden wir aber häufig. Wenn ich mir eine tolle Uhr kaufe, dann erfüllt sie mich vielleicht mit Stolz, ich trage sie gerne, weil sie mir gefällt, es freut mich, wenn andere mich darauf ansprechen, ich fühle mich gut mit ihr. Sind die Zeiten schlecht, werde ich sie vielleicht verkaufen müssen. Viele Menschen zögern solche Dinge bis zum Letzten hinaus. Die Trennung von liebgewordenen Gegenständen tut weh, erzeugt Leid, da man vielleicht lange dafür sparen musste. Wenn man aber in dem Moment, in dem man sich etwas tolles leisten kann, einfach nur zufrieden ist, dass es aktuell so ist und den Gegenstand, sei es ein Auto, ein Schmuckstück etc. von Anfang an als etwas sieht, dass dem ständigen Wandel unterliegt und vielleicht auch bald schon wieder weg sein kann, so leidet man später nicht. Heute da, schön! Morgen weg? Auch ok. 

Da kommen wir dann wieder zum Punkt: Im Hier und Jetzt zu leben! Zu genießen was man heute hat, sich darüber freuen, es auskosten ... es könnte morgen schon weg sein und wenn es nichts Existenzielles ist, dann nicht dem nachtrauern, was nicht zu halten war. "Et kütt wie et kütt" uuuunnnd .... der Kölner würde noch hinzufügen: "Et hätt noch immer jotjejange!"

2 Kommentare:

  1. Eine sehr tolle Einführung in die Thematik und sehr interessant wie sich deine Ansichten geändert haben und wie positiv du nun lebst. Ich werde mich definitiv näher mit dem Buddhismus befassen. Ich bin gespannt, ob es auch mir hilft. Denn ich sehe, wir sind uns sehr ähnlich :-)

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  2. Lieber Peter, das freut mich total :-) Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen!

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